Neutralitätsanforderungen an Soziale Arbeit – Was steckt dahinter?
Demokratisch positionierte (Bildungs-)Praxis erscheint mit zunehmender Härte in Frage gestellt. Vielerorts stehen entsprechende Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Drängen auf Einhaltung eines vermeintlichen „Neutralitätsgebotes“. Es wird gegen unterschiedliche Arbeitsansätze, Arbeitsweisen und Einrichtungen vorgebracht – meist mit dem Ziel, politische Positionierungen und Praktiken politischer Bildung zu beschränken. Gerade im Hinblick auf die bevorstehende Landtagswahl in Baden-Württemberg besteht damit ein wichtiger Anlass für die Kinder- und Jugendarbeit und andere Felder der Sozialen Arbeit, sich mit diesen Entwicklungen zu befassen.
Wir wollen uns daher in dieser Veranstaltung gemeinsam mit Jana Sämann anschauen, welches strategische Interesse hinter den Neutralitätsforderungen steckt. Denn die Forderung nach „Neutralität“ ist in der Regel selbst nicht neutral.
In der Veranstaltung betrachten wir diese Vorstellung von „Neutralität“ kritisch und fokussieren, mit welchen strategischen Funktionen ein „Neutralitätsgebot“ populär postuliert wird. Nach einem einführenden Input von Jana Sämann ist Raum, um sich über eigene Fragen, Möglichkeiten und Herausforderungen auszutauschen.
Jana Sämann ist Erziehungs- und Bildungswissenschaftlerin, M.A., an der Universität Siegen. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen politische Bildung in den Handlungsfeldern der Jugendarbeit sowie Anrufungen, Interventionen und Neutralitätsforderungen in der politischen Bildung.
Die Anlauf- und Vernetzungsstelle bei der LAGO BW wird finanziert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration aus Landesmitteln, die der Landtag von Baden-Württemberg beschlossen hat.